Wie schön es doch ist, eingeladen zu werden. Jemand hat an einen gedacht und möchte gerne mit einem zusammen sein.
Bei Einladungen zu einem Vorstellungsgespräch ist das fast genauso. Jemand fand die Bewerbung gut und möchte einen kennenlernen. Man ist voller Hoffnung und Erwartung, bereitet sich auf das Unternehmen und die Anforderungen vor und freut sich auf eine neue berufliche Herausforderung.
Oder man gerät bei so einer Einladung an ein Unternehmen, dem Bewerbungsverfahren und Anstand völlig fremd zu sein scheinen. Wie es mir jetzt ein paar mal passiert ist.
Fall eins: Das bekannte Hamburger Architekturbüro blauraum, das jemand für die Öffentlichkeitsarbeit suchte. Ich wurde angerufen, ein Termin vereinbart, wegen Terminschwierigkeiten der Geschäftsführung dieser nochmals verlegt. So weit so gut. Ich legte dafür auf meiner jetzigen Arbeit einen freien Tag um und buchte die Zugfahrt.
Meist bieten potentielle Arbeitgeber nicht mehr an, Reisekosten zu übernehmen. Da man diese, wenn ein Vorstellungsgespräch stattgefunden hat, von der Steuer absetzen kann, erstmal nicht so schlimm. Wenn es stattgefunden hat.
Eine Woche vor dem Termin in Hamburg bekam ich diese Mail:
Bei Einladungen zu einem Vorstellungsgespräch ist das fast genauso. Jemand fand die Bewerbung gut und möchte einen kennenlernen. Man ist voller Hoffnung und Erwartung, bereitet sich auf das Unternehmen und die Anforderungen vor und freut sich auf eine neue berufliche Herausforderung.
Oder man gerät bei so einer Einladung an ein Unternehmen, dem Bewerbungsverfahren und Anstand völlig fremd zu sein scheinen. Wie es mir jetzt ein paar mal passiert ist.
Fall eins: Das bekannte Hamburger Architekturbüro blauraum, das jemand für die Öffentlichkeitsarbeit suchte. Ich wurde angerufen, ein Termin vereinbart, wegen Terminschwierigkeiten der Geschäftsführung dieser nochmals verlegt. So weit so gut. Ich legte dafür auf meiner jetzigen Arbeit einen freien Tag um und buchte die Zugfahrt.
Meist bieten potentielle Arbeitgeber nicht mehr an, Reisekosten zu übernehmen. Da man diese, wenn ein Vorstellungsgespräch stattgefunden hat, von der Steuer absetzen kann, erstmal nicht so schlimm. Wenn es stattgefunden hat.
Eine Woche vor dem Termin in Hamburg bekam ich diese Mail:
Natürlich hatte ich mich schon mit dem Büro vertraut gemacht, seiner Philosophie, seiner PR-Arbeit. Pustekuchen. Ich gab mein Bahnticket zurück und stellte blauraum die Stornogebühr von 27 Euro in Rechnung. Nach drei Wochen ohne Geldeingang schickte ich eine Zahlungserinnerung. Bei so einer Sache geht es mir ums Prinzip. Immerhin schrieb man mir dann, das Geld sei nun unterwegs. Ich bin gespannt, wann es tatsächlich auf meinem Konto ankommt.
Eine unerfreuliche Ausnahme und einer dieser Arbeitgeber, bei dem ich eh nicht glücklich geworden wäre. Dachte ich.
Doch Fall zwei ließ nicht lange auf sich warten. Am zweiten Tag meines Urlaubs vergangene Woche lag ich grade am Pool, als mein Handy klingelte. Der österreichische Verlag des Gastronomie-Magazins "Rolling Pin" in Graz. Meine Bewerbung als Content und Social Media Manager habe gut gefallen, man wolle mich gerne kennenlernen. Ob ich direkt nach meinem Urlaub nach Graz kommen könne.
Die Einladung zum telefonisch vereinbarten Termin kam dann auch nochmal per Mail:
Eine unerfreuliche Ausnahme und einer dieser Arbeitgeber, bei dem ich eh nicht glücklich geworden wäre. Dachte ich.
Doch Fall zwei ließ nicht lange auf sich warten. Am zweiten Tag meines Urlaubs vergangene Woche lag ich grade am Pool, als mein Handy klingelte. Der österreichische Verlag des Gastronomie-Magazins "Rolling Pin" in Graz. Meine Bewerbung als Content und Social Media Manager habe gut gefallen, man wolle mich gerne kennenlernen. Ob ich direkt nach meinem Urlaub nach Graz kommen könne.
Die Einladung zum telefonisch vereinbarten Termin kam dann auch nochmal per Mail:
Ich freute mich. Ein locker-flockiges Magazin mit beachtlicher Fangemeinde auf Facebook und coolem Content. Das sah zumindest interessant aus.
Ich würde also vom Urlaub kommen und praktisch direkt nach Graz weiterreisen und buchte deshalb sofort. Mit dem Auto aus der Nähe von Köln in die Steiermark - eine Tortour. Mit der Bahn - lange unterwegs und teuer. Mit dem Flugzeug abends hin, übernachten, nach dem Gespräch zurück - die beste Lösung.
Ich las mich ein, nicht nur in Rolling Pin. In Foren las ich, dass viele Deutsche das Arbeiten in Österreich genossen. Weniger Stress als in Deutschland, fairere Arbeitsbedingungen. Nur ich war da wohl an die Falschen geraten. Denn es stellte sich diese Mail ein:
Ich würde also vom Urlaub kommen und praktisch direkt nach Graz weiterreisen und buchte deshalb sofort. Mit dem Auto aus der Nähe von Köln in die Steiermark - eine Tortour. Mit der Bahn - lange unterwegs und teuer. Mit dem Flugzeug abends hin, übernachten, nach dem Gespräch zurück - die beste Lösung.
Ich las mich ein, nicht nur in Rolling Pin. In Foren las ich, dass viele Deutsche das Arbeiten in Österreich genossen. Weniger Stress als in Deutschland, fairere Arbeitsbedingungen. Nur ich war da wohl an die Falschen geraten. Denn es stellte sich diese Mail ein:
Also auch in Österreich scheint man eben mal wild durch die Gegend zu telefonieren und Bewerber einzuladen, ganz egal, ob man sie überhaupt wirklich kennenlernen möchte oder nicht und ob diese eine teure Anreise haben oder nicht. Aber ein Bewerber schien schnell Glück gehabt zu haben. Schien. Mehr dazu gleich.
Das Hotelzimmer konnte ich bei HRS ja kostenfrei stornieren, auf den 273 Euro für den Flug mit AirBerlin blieb ich aber sitzen. Meine Antwort lautete deshalb:
Das Hotelzimmer konnte ich bei HRS ja kostenfrei stornieren, auf den 273 Euro für den Flug mit AirBerlin blieb ich aber sitzen. Meine Antwort lautete deshalb:
Die Rechnung von AirBerlin leitete ich weiter und bekam folgende Antwort:
Da schien mich jemand verarschen zu wollen. Ich sollte also doch dann halt zu einem Kaffee nach Graz kommen. Man würde ja so gerne Leute kennenlernen. Nicht mit mir!
Was dann folgte wurde noch dreister:
Mit anderen Worten: Die Terminabsage war also gar keine, oder wie? Ein Bewerber, der eine mündliche Zusage bekommen hat, muss schon vor seiner Probezeit beim Rolling Pin damit rechnen, dass noch andere Bewerber eingeladen werden, die den armen Kollegen dann nach seiner Probezeit einfach ersetzen?
Wie vertrauenserweckend. Deshalb nochmals: Nicht mit mir!
Wie vertrauenserweckend. Deshalb nochmals: Nicht mit mir!
Ich bin gespannt, wie es weitergeht und ob ich tatsächlich ein Mahnverfahren brauche.
Was mich jedoch am meisten ärgert ist, dass es offenbar langsam Usus wird, Stellen nicht mehr per ordentlichem Auswahlverfahren zu besetzen und Bewerber willkürlich ein- und wieder auszuladen. Kosten, Zeit und Mühe des Bewerbers - uns doch egal.
Natürlich habe ich auch andere Erfahrungen mit potentiellen Arbeitgebern gemacht und zur Zeit zwei Eisen im Feuer.
Aber: Wie seht ihr das - habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Muss man sich inzwischen einfach so behandeln lassen, wenn man einen Job möchte?
UPDATE 19.Mai 2015: Heute ist das Geld von blauraum auf dem Konto. Soll nicht unerwähnt bleiben.
UPDATE 24.Juni 2015: Inzwischen hat mein Anwalt meine Forderung nach Graz geschickt und der CEO von Rolling Pin hat sich sogar die Mühe gemacht, zu antworten. Er verweist auf eine Landingpage, die angeblich den Hinweis enthält, dass keine Kosten übernommen werden und auf der angeblich ausschließlich alle Stellenausschreibungen veröffentlicht werden. Nun, ich habe die Stellenausschreibung (leider) bei newsroom.de gefunden, in voller Länge und mit Email-Adresse.
Einige werden jetzt vielleicht denken, dass jetzt besser Schluss wäre und ich mir ein gerichtliches Verfahren ersparen sollte. Nun, für mich sind 270 Euro eine Menge Geld, für andere vielleicht nicht.
Ein Verlag, der sein Magazin selbst als weitverbreitetses Gastronomie-Magazin im deutschsprachigen Raum bezeichnet, sollte die Mittel für diese Erstattung aufbringen. Ich möchte nicht darüber spekulierten, wie es mit diesem Verlag in Wirklichkeit bestellt ist, sollten 270 € eine zu hohe finanzielle Hürde sein.
Sollte diese Summe also für den Verlag tragbar sein und er sich dennoch lieber auf ein Gerichtsverfahren einlässt sagt das alles aus über den Umgang mit Menschen: Bewerber sind Abschaum und werden als solcher behandelt.
Für mich gehören solche Unternehmen an den Pranger gestellt - öffentlich und namentlich.
Was mich jedoch am meisten ärgert ist, dass es offenbar langsam Usus wird, Stellen nicht mehr per ordentlichem Auswahlverfahren zu besetzen und Bewerber willkürlich ein- und wieder auszuladen. Kosten, Zeit und Mühe des Bewerbers - uns doch egal.
Natürlich habe ich auch andere Erfahrungen mit potentiellen Arbeitgebern gemacht und zur Zeit zwei Eisen im Feuer.
Aber: Wie seht ihr das - habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Muss man sich inzwischen einfach so behandeln lassen, wenn man einen Job möchte?
UPDATE 19.Mai 2015: Heute ist das Geld von blauraum auf dem Konto. Soll nicht unerwähnt bleiben.
UPDATE 24.Juni 2015: Inzwischen hat mein Anwalt meine Forderung nach Graz geschickt und der CEO von Rolling Pin hat sich sogar die Mühe gemacht, zu antworten. Er verweist auf eine Landingpage, die angeblich den Hinweis enthält, dass keine Kosten übernommen werden und auf der angeblich ausschließlich alle Stellenausschreibungen veröffentlicht werden. Nun, ich habe die Stellenausschreibung (leider) bei newsroom.de gefunden, in voller Länge und mit Email-Adresse.
Einige werden jetzt vielleicht denken, dass jetzt besser Schluss wäre und ich mir ein gerichtliches Verfahren ersparen sollte. Nun, für mich sind 270 Euro eine Menge Geld, für andere vielleicht nicht.
Ein Verlag, der sein Magazin selbst als weitverbreitetses Gastronomie-Magazin im deutschsprachigen Raum bezeichnet, sollte die Mittel für diese Erstattung aufbringen. Ich möchte nicht darüber spekulierten, wie es mit diesem Verlag in Wirklichkeit bestellt ist, sollten 270 € eine zu hohe finanzielle Hürde sein.
Sollte diese Summe also für den Verlag tragbar sein und er sich dennoch lieber auf ein Gerichtsverfahren einlässt sagt das alles aus über den Umgang mit Menschen: Bewerber sind Abschaum und werden als solcher behandelt.
Für mich gehören solche Unternehmen an den Pranger gestellt - öffentlich und namentlich.