Wenn man bei 3 Grad in Savona abfährt, dann 38 Stunden und 520 Seemeilen später Sizilien anläuft, erwartet man eines: dass es wärmer ist.
Heute morgen, beim ersten Blick auf Cantania, pfiff ein kalter Wind über das Deck. Vom Jeep aus der Blick auf das südlichste Süditalien: eine dreckige Stadt - verglichen mit Rom und Savona - , abgerissene Plakate, manche Straßennamen nur mit schwarzer Farbe an Häuserwände gesprüht, die Ränder der Autobahnauffahrt gepolstert mit Müll.
Einige Kilometer weiter verlassen wir die Autobahn und das Bild wird etwas anders. Kleine Ortschaften mit Kirchen, bei 8 Grad in Schals vermummte Männer mit dicken Jacken verkaufen am Straßenrand Äpfel, Orangen und lila Blumenkohl. Der ist doppelt so groß wie unserer und hat seine Farbe dem Boden zu verdanken, auf dem er wächst - Lava. "Hier ist alles schon Ätna" erklärt unser Fahrer. Im Durchschnitt sollen die Leute hier 100 Jahre alt werden. Sie haben besonderen Honig, besonderen Wein. Auf neuer, reiner Erde aus dem Schlund des Berges gewachsen, den sie hier nur ehrfürchtig "Sie" nennen.
Auf Serpentinen geht es nach oben. Und plötzlich ist sie überall rechts und links der Straße. Die Lava. Und etliche kleine Marienstatuen. An denen sie hier beten, dass die Lava nicht eines Tages ihre Häuser verschlingt.
Große, schwarze Brocken. Dazwischen junge Bäume. Der Fahrer zählt die Jahreszahlen auf, in denen die einzelnen Lavaströme entstanden. 1845, 1986, 2004.
Zwischenhalt bei 1800 Metern. Ein eisiger Wind treibt Schneeflocken vom Berg herunter. Die Augen tränen. Der Gipfel mit seinen insgesamt 250 aktiven Kratern hüllt sich in Wolken. In der Berghütte gönnen wir uns einen Espresso, einen Becher des Weins von hier spendiert der Fahrer. Ein feinherber Dessertwein, etwas besonderes. Auf dem Fernseher läuft ein Video mit den rotglühenden Lavaströmen der letzten großen Ausbrüche.
Dann geht es weiter auf 2000 Meter Höhe. Rechts und links schneebedeckte Lavabrocken. Ein bizarres Bild. Weiter kommen wir mit dem Auto nicht. Von hier führt nur noch ein Lift weiter hinauf zu den Kratern. Heute in die undurchdringliche Wolkenschicht eines Schneesturms. Keine Chance auf qualmende Krater. Dafür hier unten ein sizialinisches Skiparadies. Mit Holzhütten, die Snowboards und Skier verkaufen. Schlittenhänge sind der Hit bei den Familien, die heute ihren Sonntagsausflug hierher gemacht haben.
Wir fahren wieder nach unten. Langsam wird der Schnee weniger, bestimmen wieder Weinstöcke und Obstbäume das Bild. Und dazwischen die grauschwarzen Lavabahnen, die erst kurz vor den ersten Ortschaften enden. Die Mebschen und ihre Lebensgrundlage in den letzten Jahren noch verschont haben.
Um 17.30 Uhr legt unser Schiff von Sizilien ab. Die untergehende Sonne malt die Wolken orange und rosa an. Catiliana leuchtet mit tausenden Lichtern. Und "Sie" hüllt sich komplett in Wolken.
Eine Viertelstunde später schaue ich noch mal zurück auf die Insel. Und da: ein Stück der Wolkendecke ist aufgerissen. Und da schimmert es rotglühend und klein vom Berg. "Sie" hat doch noch zum Abschied einen Blick auf einen ihrer Krater gewährt.
Heute morgen, beim ersten Blick auf Cantania, pfiff ein kalter Wind über das Deck. Vom Jeep aus der Blick auf das südlichste Süditalien: eine dreckige Stadt - verglichen mit Rom und Savona - , abgerissene Plakate, manche Straßennamen nur mit schwarzer Farbe an Häuserwände gesprüht, die Ränder der Autobahnauffahrt gepolstert mit Müll.
Einige Kilometer weiter verlassen wir die Autobahn und das Bild wird etwas anders. Kleine Ortschaften mit Kirchen, bei 8 Grad in Schals vermummte Männer mit dicken Jacken verkaufen am Straßenrand Äpfel, Orangen und lila Blumenkohl. Der ist doppelt so groß wie unserer und hat seine Farbe dem Boden zu verdanken, auf dem er wächst - Lava. "Hier ist alles schon Ätna" erklärt unser Fahrer. Im Durchschnitt sollen die Leute hier 100 Jahre alt werden. Sie haben besonderen Honig, besonderen Wein. Auf neuer, reiner Erde aus dem Schlund des Berges gewachsen, den sie hier nur ehrfürchtig "Sie" nennen.
Auf Serpentinen geht es nach oben. Und plötzlich ist sie überall rechts und links der Straße. Die Lava. Und etliche kleine Marienstatuen. An denen sie hier beten, dass die Lava nicht eines Tages ihre Häuser verschlingt.
Große, schwarze Brocken. Dazwischen junge Bäume. Der Fahrer zählt die Jahreszahlen auf, in denen die einzelnen Lavaströme entstanden. 1845, 1986, 2004.
Zwischenhalt bei 1800 Metern. Ein eisiger Wind treibt Schneeflocken vom Berg herunter. Die Augen tränen. Der Gipfel mit seinen insgesamt 250 aktiven Kratern hüllt sich in Wolken. In der Berghütte gönnen wir uns einen Espresso, einen Becher des Weins von hier spendiert der Fahrer. Ein feinherber Dessertwein, etwas besonderes. Auf dem Fernseher läuft ein Video mit den rotglühenden Lavaströmen der letzten großen Ausbrüche.
Dann geht es weiter auf 2000 Meter Höhe. Rechts und links schneebedeckte Lavabrocken. Ein bizarres Bild. Weiter kommen wir mit dem Auto nicht. Von hier führt nur noch ein Lift weiter hinauf zu den Kratern. Heute in die undurchdringliche Wolkenschicht eines Schneesturms. Keine Chance auf qualmende Krater. Dafür hier unten ein sizialinisches Skiparadies. Mit Holzhütten, die Snowboards und Skier verkaufen. Schlittenhänge sind der Hit bei den Familien, die heute ihren Sonntagsausflug hierher gemacht haben.
Wir fahren wieder nach unten. Langsam wird der Schnee weniger, bestimmen wieder Weinstöcke und Obstbäume das Bild. Und dazwischen die grauschwarzen Lavabahnen, die erst kurz vor den ersten Ortschaften enden. Die Mebschen und ihre Lebensgrundlage in den letzten Jahren noch verschont haben.
Um 17.30 Uhr legt unser Schiff von Sizilien ab. Die untergehende Sonne malt die Wolken orange und rosa an. Catiliana leuchtet mit tausenden Lichtern. Und "Sie" hüllt sich komplett in Wolken.
Eine Viertelstunde später schaue ich noch mal zurück auf die Insel. Und da: ein Stück der Wolkendecke ist aufgerissen. Und da schimmert es rotglühend und klein vom Berg. "Sie" hat doch noch zum Abschied einen Blick auf einen ihrer Krater gewährt.