In Deutschland vertrauen wir dem Journalismus, den Journalisten. Schließlich können Sie frei und unabhängig arbeiten und recherchieren. Doch tun sie das auch immer?
Twitter an einem heimischen Coronasamstag. Ich stoße auf einen Tweet eines Journalisten der Süddeutschen Zeitung. Dirk von Gehlen. Da er und seine aufschlussreichen Kommentare gleich noch eine Rolle spielen werden, hier ein paar Informationen zu ihm.
Von Gehlen hat in München Journalismus studiert, leitet die Redaktion von jetzt.de, einem Online Magazin der Süddeutschen Zeitung mit Themen von Politik bis Kinderkriegen. Außerdem ist von Gehlen sogar Preisträger des Grimme Online Award und Mitglied der Grimme-Nominierungskommission. Er sollte also wissen, was Qualitätsjournalismus ist. Daneben hat es zur Veröffentlichung von vier Büchern gereicht. Jung, modern, onlineaffin - das klingt nach einem Vertreter der Zukunft des Journalismus. Doch soll man sich das wünschen? Wir werden sehen.
Auf seinen Tweet antworte ich und komme darüber mit einer weiteren Journalistin in die Diskussion darüber, ob sich der Qualitätsjournalismus bis auf wenige Ausnahmen in Deutschland nicht längst selbst abgeschafft hat. Sie bittet mich um Beispiele. Eines, das ich ihr nenne, ist noch nicht mal neu - ich habe hier bereits ausführlich darüber geschrieben, was ich von der Nähe zur Politik der ZDF-Moderatorin Dunja Hayali halte. Kurze Zusammenfassung: Damals im November 2014 moderierte sie das ZDF Morgenmagazin mit Gästen, die am Nachmittag eine Veranstaltung der Bundesregierung besuchen sollten. Eben jene Veranstaltung, die Übergabe der "Zukunftscharta" an die Kanzlerin, wurde ein paar Stunden später dann von eben jener Dunja Hayali moderiert - im Auftrag der Bundesregierung. Mit vielen Lobeshymnen auf die anwesende Kanzlerin. Details wie gesagt unter dem Link oben.
Ich halte es persönlich für ein Unding bei einer öffentlich-rechtlichen Moderatorin, innerhalb von wenigen Stunden über ein und die selbe Veranstaltung der Bundesregierung erst als nötigenfalls kritisch nachfragende, unabhängige Journalistin zu berichten und dann als Auftragnehmerin der Bundesregierung eben genau diese Veranstaltung zu moderieren. Dunja Hayali hat das getan, bei der Veranstaltung in Berlin am 24.11.2014 war ich selbst anwesend. Hätte ich sie an jenem Tag nicht selbst auf der Bühne davon reden hören, wie sehr sich junge Leute bei ihr am Morgen im ZDF auf die Veranstaltung gefreut hätten, wäre mir ihr Glaubwürdigkeits-Fauxpas nicht einmal aufgefallen.
Twitter an einem heimischen Coronasamstag. Ich stoße auf einen Tweet eines Journalisten der Süddeutschen Zeitung. Dirk von Gehlen. Da er und seine aufschlussreichen Kommentare gleich noch eine Rolle spielen werden, hier ein paar Informationen zu ihm.
Von Gehlen hat in München Journalismus studiert, leitet die Redaktion von jetzt.de, einem Online Magazin der Süddeutschen Zeitung mit Themen von Politik bis Kinderkriegen. Außerdem ist von Gehlen sogar Preisträger des Grimme Online Award und Mitglied der Grimme-Nominierungskommission. Er sollte also wissen, was Qualitätsjournalismus ist. Daneben hat es zur Veröffentlichung von vier Büchern gereicht. Jung, modern, onlineaffin - das klingt nach einem Vertreter der Zukunft des Journalismus. Doch soll man sich das wünschen? Wir werden sehen.
Auf seinen Tweet antworte ich und komme darüber mit einer weiteren Journalistin in die Diskussion darüber, ob sich der Qualitätsjournalismus bis auf wenige Ausnahmen in Deutschland nicht längst selbst abgeschafft hat. Sie bittet mich um Beispiele. Eines, das ich ihr nenne, ist noch nicht mal neu - ich habe hier bereits ausführlich darüber geschrieben, was ich von der Nähe zur Politik der ZDF-Moderatorin Dunja Hayali halte. Kurze Zusammenfassung: Damals im November 2014 moderierte sie das ZDF Morgenmagazin mit Gästen, die am Nachmittag eine Veranstaltung der Bundesregierung besuchen sollten. Eben jene Veranstaltung, die Übergabe der "Zukunftscharta" an die Kanzlerin, wurde ein paar Stunden später dann von eben jener Dunja Hayali moderiert - im Auftrag der Bundesregierung. Mit vielen Lobeshymnen auf die anwesende Kanzlerin. Details wie gesagt unter dem Link oben.
Ich halte es persönlich für ein Unding bei einer öffentlich-rechtlichen Moderatorin, innerhalb von wenigen Stunden über ein und die selbe Veranstaltung der Bundesregierung erst als nötigenfalls kritisch nachfragende, unabhängige Journalistin zu berichten und dann als Auftragnehmerin der Bundesregierung eben genau diese Veranstaltung zu moderieren. Dunja Hayali hat das getan, bei der Veranstaltung in Berlin am 24.11.2014 war ich selbst anwesend. Hätte ich sie an jenem Tag nicht selbst auf der Bühne davon reden hören, wie sehr sich junge Leute bei ihr am Morgen im ZDF auf die Veranstaltung gefreut hätten, wäre mir ihr Glaubwürdigkeits-Fauxpas nicht einmal aufgefallen.
Ich verwies also an diesem Coronasamstag auf Twitter auf mein Erlebnis mit Dunja Hayali. Wer sich auf Wikipedia über die Moderatorin informiert, findet dort u.a. auch folgenden Inhalt:
Kritik und Aufträge aus der IndustrieDunja Hayali steht in der Kritik, weil sie neben ihrem Beruf als Journalistin auch Fachkongresse von Unternehmen und Veranstaltungen der Glücksspielbranche moderiert. Sie erhielt unter anderem Geld von Amazon und BMW. Dies berichtete das Medienmagazin Zapp vom NDR.[21] Sie selbst sieht darin keinen Verlust der Unbefangenheit in ihrem kritischen Wirken als professionelle Journalistin. Es handele sich dabei nicht um Werbeauftritte. „Oft stelle ich mich auch ehrenamtlich zur Verfügung oder bitte darum, das vorgesehene Honorar zu spenden“, betonte sie. „So wie ich übrigens auch jedes Preisgeld, welches ich durch Auszeichnungen erhalte, spende.“[22]
Volker Lilienthal, Professor für Journalistik, kritisierte, dass Hayali in Zukunft möglicherweise nicht mehr neutral über ihre Auftraggeber berichten könne. Weiterhin gehöre im Gegensatz zu Auftragsmoderationen zu gutem Journalismus, dass man Themen und Gesprächspartner selbst wählen könne. Die Auftritte seien nicht als journalistische Dienstleistung zu betrachten, sondern als PR für Firmen und Verbände des Privatsektors.[21][23]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dunja_Hayali
Wenn Hayali schon mit der Glücksspielbranche und mit Amazon keine Berührungsängste als Journalistin hat - bei der Bundesregierung scheint sie sie erst Recht nicht zu haben. Nicht nur als Moderatorin nicht, sondern auch nicht als prominentes Aushängeschild der Veranstaltung auf den Fotos im Werbeflyer der Bundesregierung, noch immer nachzusehen hier. Übrigens scheint auch das ZDF hierbei keine Probleme zu sehen.
Wäre das Ganze für das Moderations-Aushängeschild des ZDF kein Problem, hätte die Preisträgerin der Goldenen Kamera auf meinen Tweet nicht reagiert, wie sie es tat. Denn kurze Zeit später zischte die Benachrichtigung über mein Smartphone, dass @dunjahayali mich in einem ihrer Tweets erwähnt hatte: "Lüge, made my day" konnte ich da lesen. Länger und ausführlicher konnte ich ihren Tweet nicht lesen, denn gleichzeitig war ich auch schon von ihr geblockt. Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande hatte mich ihren 447.000 Followern auf Twitter mal eben als Lügner vorgestellt und gezeigt, was sie von einer Erinnerung an ihren Auftritt im November 2014 hielt.
By the way: Die irakischstämmige Moderatorin ist seit Jahren im Netz übelsten Beleidigungen vor allem der rechten Szene ausgesetzt. Das ist ekelhaft und unentschuldbar. Erhaben über Kritik an ihrer Nähe zur Politik macht sie das nicht.
Nun könnte ich über ihr Verhalten hinwegsehen, der Anlass ihres Berlinauftritts für die Bundesregierung liegt ja auch schon weit genug zurück. Was mich aber in den nächsten Stunden auf Twitter erwartete, war ein unfassbares Gebaren der Journalistengilde mit und um den o,g. Dirk von Gehlen. In diesem Kreis erlauchter (?) Journalisten hatte man den Tweet von @dunjahayali wohl als Aufforderung verstanden, mich zum Lügner zu stempeln und, wie man gleich sehen wird, fuhr man eine Strategie, um ganz und gar vom fragwürdigen Auftritt der Dunja Hayali abzulenken.
Vorab: Dass diese Strategie zur Anwendung kam, daran bin ich vielleicht ein bisschen selbst Schuld, vielleicht auch nicht. Tatsache ist, dass ich in meinem ersten Tweet über mein Erlebnis mit Hayali im November 2014 schrieb, die Moderatorin hätte an jedem Tag im Morgenmagazin auch die Kanzlerin zu Gast gehabt. Das ist meine Erinnerung an das, was Hayali selbst auf der Bühne über die Sendung des Morgenmagazins stolz erzählte. Wenn ich nun darüber nachdenke, will ich nicht mehr mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, ob die Kanzlerin nun wirklich aktive Teilnehmerin der morgendlichen Sendung war. Woran ich mich aber immer noch sehr genau erinnere, sind die Lobeshymnen Dunja Hayalis auf die Kanzlerin während jener Veranstaltung, z.B. dass Merkel eine überaus tolle Gesprächspartnerin sei. Ob sie das nun auch an jenem Morgen war oder vorher bei anderen Gelegenheiten vor laufender Kamera - das Grundproblem des Auftritts im Auftrag der Bundesregierung bleibt für mich davon völlig unberührt.
Die Strategie von Gehlens und seiner aufrechten Journalistenfreunde war es aber, mich genau auf diesen Auftritt der Kanzlerin im Morgenmagazin festzunageln und sich absolut keine Meinung entlocken zu lassen zur Kanzlerinnen-Lobeshymnen-Show der unabhängigen (?) öffentlich-rechtlichen Moderatorin. Ich der schamlose Lügner, Frau Hayali die unschuldig Diffamierte. Mit überaus interessanten Gedankengängen, wenn man bedenkt, dass ich es mit einem verantwortlichen Journalisten der eigentlich angesehenen Süddeutschen Zeitung zu tun hatte:
Wäre das Ganze für das Moderations-Aushängeschild des ZDF kein Problem, hätte die Preisträgerin der Goldenen Kamera auf meinen Tweet nicht reagiert, wie sie es tat. Denn kurze Zeit später zischte die Benachrichtigung über mein Smartphone, dass @dunjahayali mich in einem ihrer Tweets erwähnt hatte: "Lüge, made my day" konnte ich da lesen. Länger und ausführlicher konnte ich ihren Tweet nicht lesen, denn gleichzeitig war ich auch schon von ihr geblockt. Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande hatte mich ihren 447.000 Followern auf Twitter mal eben als Lügner vorgestellt und gezeigt, was sie von einer Erinnerung an ihren Auftritt im November 2014 hielt.
By the way: Die irakischstämmige Moderatorin ist seit Jahren im Netz übelsten Beleidigungen vor allem der rechten Szene ausgesetzt. Das ist ekelhaft und unentschuldbar. Erhaben über Kritik an ihrer Nähe zur Politik macht sie das nicht.
Nun könnte ich über ihr Verhalten hinwegsehen, der Anlass ihres Berlinauftritts für die Bundesregierung liegt ja auch schon weit genug zurück. Was mich aber in den nächsten Stunden auf Twitter erwartete, war ein unfassbares Gebaren der Journalistengilde mit und um den o,g. Dirk von Gehlen. In diesem Kreis erlauchter (?) Journalisten hatte man den Tweet von @dunjahayali wohl als Aufforderung verstanden, mich zum Lügner zu stempeln und, wie man gleich sehen wird, fuhr man eine Strategie, um ganz und gar vom fragwürdigen Auftritt der Dunja Hayali abzulenken.
Vorab: Dass diese Strategie zur Anwendung kam, daran bin ich vielleicht ein bisschen selbst Schuld, vielleicht auch nicht. Tatsache ist, dass ich in meinem ersten Tweet über mein Erlebnis mit Hayali im November 2014 schrieb, die Moderatorin hätte an jedem Tag im Morgenmagazin auch die Kanzlerin zu Gast gehabt. Das ist meine Erinnerung an das, was Hayali selbst auf der Bühne über die Sendung des Morgenmagazins stolz erzählte. Wenn ich nun darüber nachdenke, will ich nicht mehr mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, ob die Kanzlerin nun wirklich aktive Teilnehmerin der morgendlichen Sendung war. Woran ich mich aber immer noch sehr genau erinnere, sind die Lobeshymnen Dunja Hayalis auf die Kanzlerin während jener Veranstaltung, z.B. dass Merkel eine überaus tolle Gesprächspartnerin sei. Ob sie das nun auch an jenem Morgen war oder vorher bei anderen Gelegenheiten vor laufender Kamera - das Grundproblem des Auftritts im Auftrag der Bundesregierung bleibt für mich davon völlig unberührt.
Die Strategie von Gehlens und seiner aufrechten Journalistenfreunde war es aber, mich genau auf diesen Auftritt der Kanzlerin im Morgenmagazin festzunageln und sich absolut keine Meinung entlocken zu lassen zur Kanzlerinnen-Lobeshymnen-Show der unabhängigen (?) öffentlich-rechtlichen Moderatorin. Ich der schamlose Lügner, Frau Hayali die unschuldig Diffamierte. Mit überaus interessanten Gedankengängen, wenn man bedenkt, dass ich es mit einem verantwortlichen Journalisten der eigentlich angesehenen Süddeutschen Zeitung zu tun hatte:
Meine Kritik basierte natürlich nicht auf der Kanzlerin im Morgenmagazin, sondern auf Hayali im Morgenmagazin und auf der Regierungsbühne, verstehen will von Gehlen das bis heute nicht. Auf eine Antwort zu meiner Frage an ihn warte ich seit heute vergeblich. Was wohl soviel heißt wie: Hayali hat immer Recht. Mit so einer Art zu denken wird man Redaktionsleiter bei der Süddeutschen Zeitung und Grimme Preisträger.
Zweite Strategie des wackeren Online-Journalisten: Links, die ich ihm postete, nicht zu "finden" und in der Zwischenzeit munter weiter zu kommentieren, ich würde keine Beweise liefern.
Zweite Strategie des wackeren Online-Journalisten: Links, die ich ihm postete, nicht zu "finden" und in der Zwischenzeit munter weiter zu kommentieren, ich würde keine Beweise liefern.
Wie man sieht, bleibt von Gehlen munter beim Thema Kanzlerin im Morgenmagazin. Seine Strategie geht auf. Denn seine Follower interesssiert nicht, was Dunja Hayali bei der Bundesregierung gemacht hat, sondern:
Und so wurde es dann zum Katz-und-Maus-Spiel: Wann immer ich von Gehlen oder anderen seiner Freunde,die sich an der Diskussion mit Fragen nach dem Momaauftritt der Kanzlerin - und zwar nur nach diesem Momaauftritt - beteiligten, einen Link schickte, aus dem das Datum hervorging, löschte die dubiose Journalistenrunde ihren jeweiligen Tweet wieder und für andere war meine Antwort in der Diskussion nicht mehr sichtbar. Flankierend wurde ich weiter fleißig als Lügner hingestellt.
Immer wieder unterstützt von weiteren Journalisten, die sich der Wahrheit verpflichtet fühlten. Oder auch nicht.
Wer da so standhaft darauf beharrt, ich hätte Dunja Hayali ungerechtfertigt diskreditiert, ist Daniel Bouhs, so etwas wie ein Journalist - anders kann ich es wirklich nicht sagen - für den Deutschlandfunk, die taz, das "medium magazin" und "Zeit Online". Traurig, oder?
Immer wieder versuchte ich im Eins-zu-eins-Kontakt, vielleicht irgendjemanden zum Nachdenken zu bekommen. Oder wenigstens herauszufinden, worin denn genau meine Lüge bestünde.
Immer wieder versuchte ich im Eins-zu-eins-Kontakt, vielleicht irgendjemanden zum Nachdenken zu bekommen. Oder wenigstens herauszufinden, worin denn genau meine Lüge bestünde.
Niemand, keine und kein Einziger aus dem von Gehlschen Twitterdunstkreis beantwortete mir Rückfragen wie diese oder war im Ansatz an der Rolle von Dunja Hayali interessiert.
Stille Mitleser auf Twitter in dieser Zeit waren unter anderem @SZ_Investigativ (fast schon möchte man lachen) und @SZ (der offizielle Account der Süddeutschen Zeitung).
Das Ganze kann man nun als kindisches Spielchen abtun zwischen ein paar selbstverliebten Twitterern, von denen jeder am Ende Recht haben möchte. Man kann und man sollte es aber weiterdenken. Einflussreiche Redaktionsleiter einer bislang als Qualitätsmedium bekannten Süddeutschen Zeitung kümmern sich einen Dreck darum, wie es eine Journalistenkollegin mit der Nähe zu denen hält, die sie als 4.Säule der Demokratie eigentlich mitkontrollieren sollte. Mehrere Journalisten, tätig für verschiedene etablierte Blätter und Magazine, kapieren das Problem nicht oder beteiligen sich - tja, aus welchen Gründen eigentlich? - daran, das Verhalten von Dunja Hayali unter den Teppich zu kehren. Menschen, denen es wenigstens beruflich um Wahrheitsfindung und Verantwortung gehen sollte, spielen ein perfides Spiel, um die Wahrheit zu vertuschen in einer Art und Weise, die ich bisher höchstens Putinfreunden des Senders RT zugetraut hätte.
Wir leben in Krisenzeiten. Nicht nur wegen eines Lungenvirusses, sondern weil faschistisch geprägte Parteien und ihre zahlreichen Anhänger versuchen, diesen Staat und seine Demokratie ins Chaos zu stürzen. Wir erleben, dass echter Journalismus sich selbst abschafft, indem Ressourcen für investigativen Journalismus immer weiter beschnitten werden. Zumindest ich hielt bisher noch etwas auf die Süddeutsche Zeitung als eine der letzten Bastionen des Qualitätsjournalismus. Und jetzt stellt sich heraus, dass wir zukünftig den von Gehlens, Bouhs und Hayalis sowie deren schweigenden Kumpanen ausgeliefert sind, um zu hoffen, dass der Journalismus seiner verdammten Pflicht nachkommt?
Ich habe Angst.
Stille Mitleser auf Twitter in dieser Zeit waren unter anderem @SZ_Investigativ (fast schon möchte man lachen) und @SZ (der offizielle Account der Süddeutschen Zeitung).
Das Ganze kann man nun als kindisches Spielchen abtun zwischen ein paar selbstverliebten Twitterern, von denen jeder am Ende Recht haben möchte. Man kann und man sollte es aber weiterdenken. Einflussreiche Redaktionsleiter einer bislang als Qualitätsmedium bekannten Süddeutschen Zeitung kümmern sich einen Dreck darum, wie es eine Journalistenkollegin mit der Nähe zu denen hält, die sie als 4.Säule der Demokratie eigentlich mitkontrollieren sollte. Mehrere Journalisten, tätig für verschiedene etablierte Blätter und Magazine, kapieren das Problem nicht oder beteiligen sich - tja, aus welchen Gründen eigentlich? - daran, das Verhalten von Dunja Hayali unter den Teppich zu kehren. Menschen, denen es wenigstens beruflich um Wahrheitsfindung und Verantwortung gehen sollte, spielen ein perfides Spiel, um die Wahrheit zu vertuschen in einer Art und Weise, die ich bisher höchstens Putinfreunden des Senders RT zugetraut hätte.
Wir leben in Krisenzeiten. Nicht nur wegen eines Lungenvirusses, sondern weil faschistisch geprägte Parteien und ihre zahlreichen Anhänger versuchen, diesen Staat und seine Demokratie ins Chaos zu stürzen. Wir erleben, dass echter Journalismus sich selbst abschafft, indem Ressourcen für investigativen Journalismus immer weiter beschnitten werden. Zumindest ich hielt bisher noch etwas auf die Süddeutsche Zeitung als eine der letzten Bastionen des Qualitätsjournalismus. Und jetzt stellt sich heraus, dass wir zukünftig den von Gehlens, Bouhs und Hayalis sowie deren schweigenden Kumpanen ausgeliefert sind, um zu hoffen, dass der Journalismus seiner verdammten Pflicht nachkommt?
Ich habe Angst.