Rom. Ewige Stadt. Sieben Hügel. Geschichte, Hauptstadt einer früheren Weltmacht. Und woran denke ich als erstes im Landeanflug heute Mittag? Ich sehe das Oval mit dem weißen Dach von oben und denke: da ist Deutschland zum letzten Mal Weltmeister geworden. 1990, als auch ich zum letzten und einzigen Mal in Rom war, für einen Tag, Sightseeing im Schnelldurchlauf.
Viel mehr wird es auch jetzt nicht werden, fürchte ich. Immerhin 3 Tage. Wird das reichen, um eine Stadt zu spüren?
Der dritte Zug ab Flughafen, in den wir einsteigen, scheint laut Schaffner der Richtige zu sein. Es gibt da eine gewisse Differenz zwischen Streckennetz im Reiseführer und der rollenden Realität. Wir fahren durch die Vororte. Villen mit Palmen, Mietskasernen, schlafende Männer unter Eisenbahnbrücken. Schneebedeckte Berge im Hintergrund.
Umsteigenden in die Straßenbahn. Eine schwäbische Reisegruppe und ein englischsprechender Römer helfen uns beim Kampf mit dem Ticketentwerter. Die letzten 300 Meter zu Fuß Richtung Hotel. Belebte schmale Strassen, schlafende Männer in Hauseingängen. Plaza della Rotonda am Pantheon. Menschen mit Espresso und Cappuccino in den Strassencafés neben Heizpilzen. Für den Römer ist tiefster Winter, ich schwitze bei 10 Grad, strahlendem Sonnenschein und mit einem 24-Kilo-Koffer.
Endlich Hotel, Jacke aus, Koffer aus der Hand. Im gut beheizten Zimmer gastfreundliche gefühlte 35 Grad. Fenster auf! 30 Minuten Bett, zwar kein neuer Mensch, aber man will ja was sehen.
Raus aus dem Hotel, rein ins Pantheon. Menschen, die durch Kameras nach oben starren. Die beeindruckende Betonkuppel, größer als die des Petersdoms. Das Grab Raphels, Kränze für die letzten Ruhestätten der italienischen Könige. Gesehen, gefilmt, wieder raus. Wie alle.
Weiter zur Piazza Navona. Die weißen Türme von Sant Agnese in Agone, von den letzten Sonnenstrahlen beschienen. Strassenkünstler mit dem Platz in Öl. Brunnen mit nacktem Neptun.
Weiter in die entgegengesetzte Richtung. Durch enge Gassen, rechts und links die hohen Fassaden mit Schlagläden, über den 5 Geschossen mit Stuck verzierte Dachabschlüsse. Von Carabinieri bewachte Paläste und Ministerien.
Dann endet eine der Gassen in einer Menschentraube. Vor Roms Prunkbrunnen Nummer 1, dem Trevi. In Höhe und Breite der Fassade eines Palazzos gestaltet, mit Neptun und Pferden, darunter ergießt sich das Wasser in Kaskaden in das menschenbelagerte Becken. Franzosen, Deutsche, Japaner, Arm in Arm in Kameras strahlend. Ab und an ertönen Trillerpfeifen. Ein Polizeiaufgebot von mindestens 10 Carabinieri wacht streng darüber, dass ein alter Brauch der Rombesucher nicht mehr stattfindet: das Werfen von Münzen ins Becken ist jetzt tabu. Nicht die Finanzkrise, sondern die Reinigungskosten sollen schuld sein.
Inzwischen ist es fast dunkel, die Beleuchtung des Trevibrunnens gibt der Szene ein beeindruckendes Bild.
Erstaunlich, wie schnell man in Roms Mitte die großen Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreicht. Vom Trevi-Brunnen bis zur spanischen Treppe in 10 Minuten. Die Jugend der Welt auf den Stufen, ein japanisches Paar ist glücklich, dass ich für sie ein verrauschtes Foto mit einem alten Nokia-Handy mache, natürlich mit Treppe und Kirche im Hintergrund.
Rückweg. Kurz vor 7 zieht es uns in eine Pizzeria. Die Teigrondelle sind groß, nicht zu teuer und gut belegt, der Wein ist lecker. Cappuccino danach in einem Strassencafé mit Blick aufs Pantheon, danach noch 3 Kugeln Eis auf die Hand, mit bester italienischer Qualität.
Und jetzt blogge ich, schon mit dem Schlaf kämpfend, in meinem Hotelzimmer meist ohne Handyempfang. Und frage mich: was empfinde ich in Rom? Ich habe den üblichen Touristenunsinn getrieben, gemerkt, dass mich selbst hier meine inzwischen eingefleischte Abneigung gegen belebte Städte erreicht. Obwohl Rom das eigentlich doch gar nicht verdient haben kann.
Damals, 1990 hatte es bei mir sofort Klick gemacht. Ich hatte mich sofort in diese Stadt verliebt, wollte immer wiederkommen. Und jetzt: ich fühle es noch nicht.
Aber vielleicht muss ich Rom einfach noch ein paar faire Chancen geben.
Viel mehr wird es auch jetzt nicht werden, fürchte ich. Immerhin 3 Tage. Wird das reichen, um eine Stadt zu spüren?
Der dritte Zug ab Flughafen, in den wir einsteigen, scheint laut Schaffner der Richtige zu sein. Es gibt da eine gewisse Differenz zwischen Streckennetz im Reiseführer und der rollenden Realität. Wir fahren durch die Vororte. Villen mit Palmen, Mietskasernen, schlafende Männer unter Eisenbahnbrücken. Schneebedeckte Berge im Hintergrund.
Umsteigenden in die Straßenbahn. Eine schwäbische Reisegruppe und ein englischsprechender Römer helfen uns beim Kampf mit dem Ticketentwerter. Die letzten 300 Meter zu Fuß Richtung Hotel. Belebte schmale Strassen, schlafende Männer in Hauseingängen. Plaza della Rotonda am Pantheon. Menschen mit Espresso und Cappuccino in den Strassencafés neben Heizpilzen. Für den Römer ist tiefster Winter, ich schwitze bei 10 Grad, strahlendem Sonnenschein und mit einem 24-Kilo-Koffer.
Endlich Hotel, Jacke aus, Koffer aus der Hand. Im gut beheizten Zimmer gastfreundliche gefühlte 35 Grad. Fenster auf! 30 Minuten Bett, zwar kein neuer Mensch, aber man will ja was sehen.
Raus aus dem Hotel, rein ins Pantheon. Menschen, die durch Kameras nach oben starren. Die beeindruckende Betonkuppel, größer als die des Petersdoms. Das Grab Raphels, Kränze für die letzten Ruhestätten der italienischen Könige. Gesehen, gefilmt, wieder raus. Wie alle.
Weiter zur Piazza Navona. Die weißen Türme von Sant Agnese in Agone, von den letzten Sonnenstrahlen beschienen. Strassenkünstler mit dem Platz in Öl. Brunnen mit nacktem Neptun.
Weiter in die entgegengesetzte Richtung. Durch enge Gassen, rechts und links die hohen Fassaden mit Schlagläden, über den 5 Geschossen mit Stuck verzierte Dachabschlüsse. Von Carabinieri bewachte Paläste und Ministerien.
Dann endet eine der Gassen in einer Menschentraube. Vor Roms Prunkbrunnen Nummer 1, dem Trevi. In Höhe und Breite der Fassade eines Palazzos gestaltet, mit Neptun und Pferden, darunter ergießt sich das Wasser in Kaskaden in das menschenbelagerte Becken. Franzosen, Deutsche, Japaner, Arm in Arm in Kameras strahlend. Ab und an ertönen Trillerpfeifen. Ein Polizeiaufgebot von mindestens 10 Carabinieri wacht streng darüber, dass ein alter Brauch der Rombesucher nicht mehr stattfindet: das Werfen von Münzen ins Becken ist jetzt tabu. Nicht die Finanzkrise, sondern die Reinigungskosten sollen schuld sein.
Inzwischen ist es fast dunkel, die Beleuchtung des Trevibrunnens gibt der Szene ein beeindruckendes Bild.
Erstaunlich, wie schnell man in Roms Mitte die großen Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreicht. Vom Trevi-Brunnen bis zur spanischen Treppe in 10 Minuten. Die Jugend der Welt auf den Stufen, ein japanisches Paar ist glücklich, dass ich für sie ein verrauschtes Foto mit einem alten Nokia-Handy mache, natürlich mit Treppe und Kirche im Hintergrund.
Rückweg. Kurz vor 7 zieht es uns in eine Pizzeria. Die Teigrondelle sind groß, nicht zu teuer und gut belegt, der Wein ist lecker. Cappuccino danach in einem Strassencafé mit Blick aufs Pantheon, danach noch 3 Kugeln Eis auf die Hand, mit bester italienischer Qualität.
Und jetzt blogge ich, schon mit dem Schlaf kämpfend, in meinem Hotelzimmer meist ohne Handyempfang. Und frage mich: was empfinde ich in Rom? Ich habe den üblichen Touristenunsinn getrieben, gemerkt, dass mich selbst hier meine inzwischen eingefleischte Abneigung gegen belebte Städte erreicht. Obwohl Rom das eigentlich doch gar nicht verdient haben kann.
Damals, 1990 hatte es bei mir sofort Klick gemacht. Ich hatte mich sofort in diese Stadt verliebt, wollte immer wiederkommen. Und jetzt: ich fühle es noch nicht.
Aber vielleicht muss ich Rom einfach noch ein paar faire Chancen geben.